Peripartale Depression und Angststörungen
Diese Erkrankungen können in der Schwangerschaft, dem Wochenbett und in den ersten beiden Jahren nach der Geburt auftreten.
Alleine in Deutschland geraten rund 100.000 Frauen rund um die Geburt ihres Kindes in eine seelische Krise. Circa 10-20 % aller Mütter sind davon betroffen.
Durch die Erkrankung geraten die Betroffenen oft in starke Selbstzweifel und Schuldgefühle, da sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen und keine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können.
Oft ziehen sich die Frauen zurück, versuchen ihren Zustand zu verheimlichen, um die Fassade der perfekten Mutter, trotz tiefster Verzweiflung, aufrechtzuerhalten.
Ursachen sind immer individuell; meist führt ein Zusammenwirken von biologischen, psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Faktoren zu einer Erkrankung.

Typische Symptome
- Schuld- und Versagensgefühle
- Traurige Stimmungslage, häufiges Weinen
- Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel
- Gefühl der inneren Leere
- Schlafstörungen, Appetit und Konzentrationsstörungen
- Freud- und Interesselosigkeit
- Sexuelle Unlust
- Zwiespältige Gefühle dem Kind gegenüber
- Ängste, Reizbarkeit, Panikattacken
- Suizidgedanken
- Kopfschmerzen, Schwindel, andere psychosomatische Beschwerden
Behandlungsmöglichkeiten
Unbehandelt können peripartale Erkrankungen schwerwiegende Langzeitfolgen sowohl für die Mutter, als auch für das Kind und die gesamte Familie nach sich ziehen.
Bei länger anhaltenden Beschwerden (mindestens 14 Tage) sollte eine sofortige professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Oft setzen Mütter diese Beschwerden als Scheitern in der Mutterrolle an, schämen sich und suchen keinen Arzt auf und bleiben somit unbehandelt. Peripartale Erkrankungen sind gut behandelbar. Eine kombinierte medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung führt am schnellsten zum Erfolg, auch die Mutter-Kind-Beziehung kann dadurch gut gestärkt werden. Passende Medikamente sind mit dem Stillen vereinbar. Bei schwerwiegenden Fällen ist ein Klinikaufenthalt für Mutter und Kind dringend angeraten, da das Leben von Mutter und Kind bedroht sein kann. In diesen Fällen kann ich schnell eine Einweisung in eine geeigneten Klink mit Mutter-Kind-Abteilung veranlassen.
Sprechen Sie uns gerne bei allen Fragen rund um die Geburt und ihrer seelischen Verfassung an!